Defizitär

Juli 19th, 2014

Just beim Lesen von Erfolgsgeschichten, Jubelartikeln, beim Betrachten von Blogs (die sich zunehmend hartnäckig in jede Onlinerecherche drängen) stelle ich, nunmehr gesichert, fest, was meine herausragende Eigenschaft ist. Ich bin defizitär! Ein Minimal-Ubiquist. Hans-Dieter Hüsch hat u.a. mich besungen. Ich glaube übrigens damit gar nicht so allein zu sein (was auch den Liederfolg erklären würde, der kann realistisch nichts mit mir zu tun haben). Ein zusammenhanglos komischer Zufall ist, das ich mal in Moers gewohnt habe und gelegentlich „Alt“ in der Kneipe soff in der Hüsch aufwuchs. Mit einem frustrierten Lehrer, seiner erstaunlich lebensresistenten Freundin und ein paar Leuten von denen ich alles vergessen habe. Ausser das sie da waren: im Defizit vereinte. Ich überlasse Hüsch den Schlusssatz zur Bewertung dieses Fragments …. “ und ich mache nur Mist!“

Digital total

Juni 26th, 2014
Leicht unruhig und schwer ratlos sehe ich der Zeit beim Verstreichen zu. Dies angefangen, das nachgesehen zu nichts reichen Motivation und Konzentration. Neben mir Unterlagen die zu lesen wären und super Artikel von „tollen“ Experten. Der Art die man seit 40 Jahren liest und die  einen 41 Jahre nicht geholfen haben. Erkennen ist nicht zwingend lukrativ und „wissen“ ist ziemlich relativ. Der Unterschied zwischen „hier wirken“ und den Betrieb eines Kinderkarusells überwachen relativiert sich. Es gibt sowieso nur noch „Boom“ oder „Krise“ die Konjunktur hat sich so digitalisiert wie viele andere Lebensbereiche. Und ich fürchte so heimlich still und leise bei mir selbst: die Seele auch … wir sind alle nur noch manisch-deppressive. In einer vibrierenden Welt sinkender Halbwertszeiten. Was der Verbraucher heute kauft kostet morgen die Hälfte. Was heute richtig ist ist morgen verkehrt. Wir regeln nur noch Regeln und keine Realitäten mehr.
Wir vibrieren mit … wechseln ständig zwischen nur noch zwei Zuständen … und schliessen: das ist Leben.

Holz

Juni 3rd, 2014

Abertausende haben bereits über die Befriedigung geschrieben die der Umgang mit Holz verschafft. Jedoch wie heißt es und wie gültig ist es insbesondere im Hinblick auf die Weltliteratur: „es ist zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem!“. Ergo füge ich meine Aussage kondensiert hinzu, erspare dem Leser (wenn es ihn gibt) semantische Holzwege: natürlich, Geruch, Haptik, schwer, erschöpft, zufrieden. Flasche Bier! Ach die Schönheit des Vertrauten!

Urlaub in Bad Bank

Mai 26th, 2014
Nur vom Feinsten

Nur vom Feinsten

So. Nun habe ich meinen Urlaub gebucht. Bad Bank. Nur Millionäre, also gewiss alles vom Feinsten. Vollpension. Die Vororte Spiel Bank und Bank Ett sollen auch sehenswert sein. Im Steuersee kann man Gold fischen! Dabei keine profanen Bank Kunden, die überall Schlangen bilden, die müssen draussen bleiben und arbeiten. Ha. Park Banken aus Gold. Ich habe mich dafür dann auch schon ein wenig schicker gemacht …. Übrigens: das Beste ist, ALLES zahlt der Staat …

Der Zeitraum davor

Mai 24th, 2014

Ein Ereignis naht, wenige Stunden noch. Gefühle unterschiedlicher Ausprägung im Dreieck Hoffen, Erwarten, Fürchten. Vielleicht ist Zeit zurück zu blicken. Mehr sichern als lernen. Mehr relativieren als reagieren. Es war, es verging und es ging weiter. Die Jahre heilen einen von der Vision eintretender Wunder. Alles fließt und man fliesst halt mit!

Schräglage

Mai 17th, 2014

Schräges behagt dem Deutschen nicht. Wider allen Offenheitsbeteuerungen liebt der Deutsche nur was er für gerade hält. Auch unbetroffen geht ihm Schräges ans Gemüt! So wird aus den blechernen Festungen deutscher Biederkeit mit vier Füßen gerade und fest am Boden herzhaft, mit Inbrunst und tiefster Abneigung zum Beispiel das Horn gegen den überholenden Motorradfahrer eingesetzt. Korrekt gerade wird dazu der Kopf geschüttelt, je schräger die als Provokation empfundene, physikalisch bedingte Beugung, desto intensiver.

Mobilitätssteuer

Mai 15th, 2014

IMG_2093Nunmehr hat eine neue Steuer das Licht der Welt erblickt. Das Bahnfahren. Der Staat fordert für das Jahr 2014 die Summe von 700 Millionen Euro von seiner eigenen Eisenbahn. Kann er machen, keine Frage. Fragen sollte man vielleicht wozu die nach wie vor staatseigene Eisenbahn da ist, denn das ist zunehmend und zugleich so unklar wie die Aufgabe dieser Staatsbahn, die, man staune gern ein bischen, etwa den Busverkehr in London betreibt. Ob dort die 700 Millionen Euro verdient werden? Kann man sich bei der Europaeuphorie der Engländer, Walsiser, Iren und Schotten eigentlich nicht vorstellen. Mich lässt der Verdacht nicht los, das es ganz simpel über die Fahrkarten eingenommen werden muss und die kauft ja bekanntlich der bahnfahrende Bürger. Das eingenommene Geld soll übrigens in die Eisenbahninfrastruktur gesteckt werden. Kann man glauben. Wenn zu verstehen wäre, warum die Bahn das dann nicht gleich selbst macht, weigert sie sich doch Netz und Betrieb zu trennen. Tja. Aber: das Gute daran ist doch: die Autofahrer haben nunmehr weniger Grund sich breitbeinig, entschuldigung -spurig als die Finanzierer der Nation darzustellen. Der Bahnfahrer schliesst auf! Auch er finanziert jetzt diesen Staat! Also für den nächsten Stammtischabend liebe Bahnfahrer: immer eine Ticket bereithalten! Ich bleibe gespannt was sich das pfiffige Finanzministerium für Radfahrer, Schwimmer und Fussgänger ausdenkt!

Heino

Das sollte man verbieten!

Januar 11th, 2014

Die Richtigen! Das stellt der Richtige fest. Aus der Sicherheit des grün gepolsterten Kunstlederstuhls erzählt er seiner deutlich jüngeren Begleiterin bei Kaffee in der kleinen Ladenzeile beim Discounter von der Schneekatastrophe 1980 und kommentiert zwischendurch das Treiben. Da, vor der Eingangstür zum Parkplatz. Bettelnde HartzIV Empfänger. Richtige. Müssen verboten werden. Aber jetzt erst mal weiter mit dem Schneetunnel. Ich esse ein Käsebrötchen dessen Käsescheibe quadratisch ist. Die Käserecken streben ob der zwischen Schmieren und Verzehr liegenden langen Zeitspanne zur fleckigen Decke der Imbissecke. Der Richtige nimmt einen großen Schluck Kaffee und reißt die Augen weit auf. Heißer als erwartet. Er sieht aber von einem Verbot heißen Kaffees ab. Derweil plätschert das Leben in diesem Discounter träge dahin. Urlaub! Wie könnte man sich hier entspannen.

Keller-Panorama

Dezember 2nd, 2013

scale-506-675-03.167365213.2Darauf gebracht hat mich Kathrin. Nein, nicht gebracht, sie hat mich darauf hingewiesen. Diese grotesk dysfunktionale Metapher war ja bereits da, sie ist eben nur nicht aufgefallen: in meiner Heimatstadt befindet sich im Keller, ich wiederhole Keller des Rathauses ein Restaurant namens Panorama. Es ist ein griechisches Restaurant, griechischer Begriff für griechisches Restaurant mit griechischem Besitzer. Im Keller. Und übrigens schon länger. Ich habe es übersehen … und kann entschuldigend nur beifügen: es ist ja schliesslich auch im Keller. Vergleichbar wäre ein „Gipfelblick“ in einem Minenstollen oder die „Meereswelle“ in der Kalahari. Aber es läuft. Es läuft sogar gut, was dem ausgesprochen sympathischen Eigentümer absolut zu gönnen ist. Vielleicht ist es ja das kleine Geheimnis oder wie sagt das frisch verliebte Paar? „Gegensätze ziehen uns aus!“ Auf diese Dialektik einen Retsina …

Konfusius

August 28th, 2013

Am lokalen Bier kann es nicht liegen, die 2,7 % des Taishan Bier wirken erst bei unphysiologisch großer Menge. Konfuzius hat irgendwas auf dem wunderschönen Berg gemacht, pittoreske Mauern mögen von seiner Zeit berichten. Konfusität muss die natürliche Folge der hiesigen, nehmen wir die Präpositionen „hin“ und „her“ -wälzungen sein. Möglicherweise verstehe ich auch zuwenig. Klebe an der deutschen „Termik“. Dabei ist alles entspannt, hier ist Hektik stressfreier, ja gelegentlich stressfrei. Konkretes wird zu Amorphen und Vages öffnet neue Welten. Es hat etwas befreiendes und das meine ich nicht politisch sondern ernst. Schön konfus oder? Ich will bei Konfuzius nachschlagen …

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