Doch. In Wuppertal. Auch in Wuppertal. Auf der Schwebebahn spricht man über glückliche Mieter. Warum diese glücklich sind wird nicht erwähnt. Es wird zu induzieren versucht und … das ist gar nicht so selten. So eine Genese wortlicher (das fehlt kein „ö“) Koinzidenz. Koinzidenzen nennt man das Zusammentreffen von Ereignissen … wie der geneigte Leser sicherlich weiß. Ob diese in Wechselbeziehung stehen, also korrelieren, oder ob sie sogar ursächlich füreinander, also kausal sind, muss, wenn nötig verifiziert oder falsifiziert werden. Eine schlichte Empfindung ist unzureichend. Menschen nutzen Koinzidenzen über das zulässige Maß der Beobachtung: unser Gehirn sucht nach strategischen oder politischen Zusammenhängungen und Erklärungen. Zumindest wenn es in der Lage ist zu suchen. Fakten werden gestaltet, nicht ermittelt. Hier stehen minimale Fakten, das macht es so einfach wie häufig. Eine gestaltete wortliche Koizidenz. Gefühlte Wahrheiten werden sowieso oft ernster genommen als belegbare Fakten (Scheinkorrelationen[1] sind auch eine sprudelnde Quelle für Verschwörungstheorien). Vielleicht auch, weil bei gefühlten Zusammenhängen eine eigene kreative Kraft im Spiel war. Man war ein ganz kleines bischen Gott und hat Mieter in Wuppertal glücklich gemacht …
[1] siehe „spurious correlations“ www.tylervigen.com