Mir verschwimmt die Grenzen zwischen Angebot und Aufforderung. Faktisch wie sprachlich, wann soll ich dürfen und wann muss ich können? Man höre nur den „Bitten“ zu, die überforderte Eltern an ihre greinenden Kinder richten! Jewedes Nichterfüllen wird sanktioniert, die Tolerierung von Entscheidungen gegen Forderungen ist ausgestorben. Toleranzen sind nur noch in der Zielerfüllung fremder Ansprüche gestattet. Ob Bettler oder Börsenmakler, ob Parkplatzwächter oder Politiker … man nähert sich keinem mehr unvoreingenommen. Vielleicht noch im Falle einer Gefahr im Verzug oder Schlimmerem, aber darauf ankommen lassen möchte man es nicht … überall soll Soll erfüllt werden und die Sollzinsen steigen. Sollte man nicht mal innehalten und sich fragen was wir überhaupt sollen? Vielleicht ist das Personalpronomen falsch gesetzt, die Frage damit so gar nicht (mehr) zu stellen. Sollte „wir“ schon einer zu einer Fata Morgana zerfallen sein … wo „wir“ doch Gold gewannen? Es scheint so gruselig wie zunehmend wahrscheinlich: nur noch im Soll zählst Du voll …. als Mensch!