Wie gemalt

Die Karlsbrücke - natürlich

Nachwirkungen einer Reise. Positive muss ich hinzufügen, hat das Wort „Nachwirkungen“ doch einen eher negativen Klang. In Prag wirkte wenig künstlich, kaum etwas überdreht, über“staltet“ oder überfrischt. Eine erfreuliche Abwesenheit von primitiven Anglizismen paart sich mit der noch erhaltenen Natürlichkeit der Prager. Warum nicht auch mal schlechte Laune zeigen und dies ist ausdrücklich nicht sarkastisch gemeint. Der Rentner auf dem bewachten Parkplatz war rechtschaffen müde und die Bedienung im Gassencafé arbeitet für Geld und nicht für mich. Was sie „für mich tun kann“ liegt doch auf der Hand. Oder? Wer lächelt, lächelt weil sie/er lächeln will! Das macht es so menschlich. Selbst Brot zu bezahlen, was man nicht bestellt hat ist eine schöne Erfahrung. „Zur Suppe braucht man doch Brot!“ …… Prag ist wie gemalt!

2 Responses to “Wie gemalt”

  1. Jan Rebenstorf sagt:

    Hallo Heino,

    Du wirst es kaum glauben (oder vielleicht gerade doch, wer weiß), aber genauso denke ich über die ehrlich zur Schau gestellten Stimmungslagen auch! Was nützt mir das fröhliche „Guten Tag“ der in dieser Hinsicht bis zum Enstellten austrainierten Supermarkt-Kassiererin? Nix. Am gruseligsten finde ich ja mittlerweile, wenn diese Spezies eben im Vorbeihuschen schnell den Nachnamen von der ec-Karte abgreift und dann sagt: „So Herr Rebenstorf, 32,95 EUR und hier eine Unterschrift, bitte!“ Glauben die ehrlich, man empfindet die Dienstleistung, egal welche, egal wo, dann automatisch als besser?

    In diesem Sinne: dem unverstellten Grantlen eine Chance!

    Darüber hinaus erinnerte mich Dein Reisebericht wehmütig daran, dass ich erst einmal in Prag war, und dort auch nur einen Tag und eine halbe Nacht rumgehangen habe. War auch irgendwie scheiße. Nix gesehen, nur fast mit dem Auto in den schlecht beschilderten und nicht gesicherten Bauschacht für eine neue Straßenbahnlinie reingebrettert…

    Ich muss da noch mal hin (seufz!).

    Viele Grüße vonne Leine
    Jan

  2. Heino sagt:

    Hallo Jan,

    Doch! Ich glaube es Dir! „Vielleicht gerade doch“!Die bis zum Enstellten austrainierten Supermarkt-Kassiererin nimmt den Automat vorweg. Das gruselige dabei ist, das die Gesellschaft es übergangslos akzeptieren wird!

    Dem „unbedingt Prag“ ist nichts hinzuzufügen! Auch wenn das Schlagloch, welches Du beschrieben hast immer noch da ist und Brüder bekommen hat! Geh zu Fuss oder fahre für 100 Kronen (4 Euro) 24 Stunden mit der Straßenbahn (als Stadtrundfahrt durchaus zu nutzen fang mit der „18“ und der „22“ an!

    Danke für deinen Kommentar!

    Heino

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